Historie der Weinregion Saale-Unstrut
Die Geschichte des Weinbaus beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 998. Kaiser Otto III. Er schenkte dem Kloster Memleben sieben Orte. Es ist aber davon auszugehen, dass schon einige Zeit davor, mit der Ausdehnung des Christentums, der Weinbau in großen Teilen Thüringens betrieben wurde. So ist im Jahre 786 der Weinbau in Dorndorf/Werra (Westthüringen) belegt. In der Saale-Unstrut-Region waren es vor allem die Mönche des Zisterzienser-Klosters Sancta Maria Schulpforta, gegründet 1137, die den Weinbau weiterentwickelten.
Der Weißenfelser Chronist Friedrich Gerhardt schrieb 1908 in seiner „Geschichte der Stadt Weißenfels“ Folgendes:
In der Tat war die Weinkultur in früherer Zeit ganz bedeutend. Wohin man schaute, grüßten die Weinberge, winkten die Reben, lockten die Trauben. Heute (der Autor Friedrich Gerhard schrieb diese Zeilen 1907!) können wir nur mit unterdrückter Verwunderung vernehmen, dass über dem Schlosse, dem Klemmberge zu, ein Weinberg, der sogenannte „Zaunberg“, gewesen, „hielt einen Acker und gab 25 Eimer“. (Anmerkung: später war das Terrain eine Gärtnerei, welche die Stadt zum Bau der Bergschule ankaufte).
Daß auf dem Georgenberge Wein gebaut wurde, davon überzeugt uns die noch vorhandene Restkultur. Das Feld nach Borau, die Höhen über der Pfeffermühle und Forstermühle trugen Reben. Die bedeutendste Weinkultur war der Hochheim, über der vor dem Nikolaitore gelegenen Altstadt. Er hielt 10 Acker. „Hochheim“ hieß er, weil er mit Hochheimer Wein(reben) angelegt war. Vorher hieß er „Großer Berg“. An den Hochheim schlossen sich kleinere Weinberggrundstücke an. Auch das Waisenhaus in Langendorf und vordem die Klöster Langendorf und Beuditz bauten Wein.
Der beste Wein soll in der Burgwerbener Flur gewachsen sein. Einmal weil die Berge gegen Mittag liegen und den ganzen Tag über Sönne haben, auch weil sie fast durchgängig von dem schönsten Erdboden zum Weinwuchse sind. So der Petersberg unter der Kirche zu Burgwerben und seine Fortsetzung nach Kriechau zu. Auch in Schkortleben, in Posendorf und Tagewerben, in Wengelsdorf, in Uichteritz und Lobitzsch wurde Wein gebaut. Dem Burgwerbener Wein kam am nächsten der Markwerbener, besonders aus dem großen „Lazerischen“ Weinberge, den 1760 der Kammerrat Lazer anlegte. Er hatte „Burgunder und dergleichen“ Weinsorten gepflanzt. Auch das „Clarenkloster“ hatte am Wege nach Markwerben einen Weinberg. Und in der Fortsetzung dieser Höhe, welche die Merseburgerstraße durchzieht, heißt heute noch eine Straße „Weinbergstraße“. Im Nolleschen Weinberghause blieb Napoleon nach der verlorenen Leipziger Schlacht in der Nacht vom 20/21. Oktober 1813. Otto schließt seine Nachrichten (1795) von Gärten und Weinbergen mit den Worten, es sei „deutlich genug zu ersehen, was für ein ansehnlicher und gesegneter Weinbau in der Pflege Weißenfels anzutreffen ist. Der Herr erhalte uns ferner bei diesem edlen Getränk, schenke uns Jahre und denen Weinbergherrn langes Leben“
Gerhard schreibt 1908 weiter:
Den …Niedergang des Weinbauens haben die folgenden Kriegszeiten herbeigeführt. Zu neuen Anlagen fehlten nachher die Mittel und die Menschen. Ein paar Berge nur zeugen heute noch von verschwundener Kultur.